Abrakadabra, Hokuspokus und Hypnose!
Colleen Schneider, Psychologin, hat sich Gedanken um ein immer noch sehr umstrittenes Therapieverfahren gemacht. Hypnose-Therapie, Hypnosecoaching, Hypnose Heilung
Ein Mann tritt auf die Bühne, schnippt mit den Fingern und plötzlich vergisst jemand seinen Namen. Hokuspokus? Nein, eher ein Zeichen für eine wirklich entspannte Person, die den hypnotischen Spaß mitmacht.
Die kritischsten Geister unter uns vertrauen nur dem, was sie sehen können. Sie betrachten die Welt als eine große Black Box, dass alles, was nicht direkt beobachtbar ist, reine Illusion sein muss. Eine sehr veraltete Sichtweise auf die Welt. Das ist zumindest meine Meinung. Denn hinter dieser Unterhaltung steckt eine Wissenschaft. Ja richtig, Hypnose ist kein Trick, sondern tatsächlich Wissenschaft!
Wir kennen alle diese Bühnenshows, in denen Menschen wie ferngesteuert ihren Namen vergessen. Repräsentativ für die therapeutische Hypnose ist das allerdings nicht und wird daher oft als Abrakadabra abgetan und mit Hokuspokus verwechselt.
Die wissenschaftliche Hypnose ist weniger David Copperfield und mehr Sigmund Freud. Es geht nicht um Unterhaltung, sondern um Heilung. Nur nicht auf der großen Bühne und im Rampenlicht, sondern in der Ruhe eines Therapieraums.
Hypnose hat längst ihren Platz in der evidenzbasierten Praxis gefunden. Die Forschung hat gezeigt, dass Hypnose bei der Raucherentwöhnung wirksamer sein kann als ein eiserner Wille, bei der Schmerzlinderung effektiver ist als ein Placebo und bei der Angstbewältigung hilfreicher als ein gut gemeintes „Stell dich nicht so an“.
Das Unterbewusstsein ist dein Freund und Helfer. Es ist immer da, nur strafen wir es ständig mit Ignoranz. Durch gezielte Suggestionen in einer Trance – die übrigens so natürlich ist wie das Tagträumen – werden positive Veränderungen möglich. Stell dir die Hypnose wie dein WLAN vor – unsichtbar, aber essenziell für das Streaming deiner Lieblingsserie. Hypnose arbeitet im Verborgenen, gewährleistet Verbindungen und ermöglicht den Zugriff auf Bereiche deines Geistes, die sonst im Flugmodus verharren würden.
Manchmal sind die Dinge, die wir nicht sehen können, die kraftvollsten: die Liebe, die Schwerkraft, das Internet oder die Milliarden Bakterien, die auf deiner Haut eine Party feiern. Also, bevor du Hypnose in die Ecke des Aberglaubens verbannst, erinner dich an all die wunderbaren Dinge, die wir nicht mit bloßem Auge sehen können.
Kurz gesagt, liebe Black-Box-Denker: Öffnet die Wahrnehmung ein wenig weiter. Wer weiß, vielleicht entdeckt ihr dabei, dass die größte Kraft die unseres eigenen Geistes ist?
xoxo Colleen